Am späten Dienstagnachmittag wurden wir zu einem Brand nach Alt Plestlin, unserer Nachbargemeinde, gerufen. Hohe schwarze Rauchschwaden hatten uns den Weg gekennzeichnet. Schon während der Anfahrt wurden weitere Kräfte nachgefordert. Die Leitstelle alarmierte die FFw Jarmen und Kruckow. Beim Eintreffen sahen wir das ein ganzer Stall- und Scheunen-Komplex lichterloh in Flammen stand. Schnell war erkannt, dass auch die nachgeforderten Kräfte nicht ausreichten und die FFw Kletzin und Pensin wurden alarmiert.

Wir übernahmen den ersten Löschangriff von der Ostseite über den Fahrzeugmonitor des TLF und mit dem LF16 wurde eine ca. 180m Wasserversorgung vom Schloßteich aufgebaut. Diese versorgte anfangs auch die 2 C-Rohre der Kameraden aus Jarmen. Von den nachalarmierten Kräften wurden 3 weitere Wasserversorgungen aufgebaut. Da sich der Brand immer schneller ausbreitete und bereits auch der hintere Gebäudeteil des 1. Stalls komplett in Flammen stand wurde die FFw Demmin zur weiteren Unterstützung nachgefordert. Die Wehren Kruckow, Pensin und Kletzin bekämpften den Brand mit einem B- und 3 C-Rohren sowie einem S-Angriff von der Nord- und Westseite und die FFw Jarmen brachten im Innenhof des Gebäudekomplexes das Wendestrahlrohr ihres TLFs zum Einsatz. Im stark verrauchtem Nordwest-Bereich konnte ein Trupp die Löscharbeiten nur mit PA-Geräten durchführen.

Plötzlich krachte und knallte es und Asbestplatten flogen wie Geschosse durch die Luft und auch das zweite Gebäude stand in Flammen. Als die FFw Demmin mit Ihrem ELW1 eintraf, konnte der Einsatz nun von dort über einen 4m Funkanal und drei 2m-Funkkanäle und mit mehreren Telefonen mit einer aufgebauten Führungsstaffel koordiniert werden. Mittlerweile waren 86 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit 17 Fahrzeugen im Einsatz. Weiterhin waren auch der Rettungsdienst, die Polizei, die Kriminalpolizei, das Ordnungsamt, der Bürgermeister und natürlich auch die Presse vor Ort. Die Kameraden aus Demmin löschten das zweite Gebäude von der Süd- und Ostseite mit 2 C–Rohren im Innenangriff. Auch die Kletziner Einsatzkräfte wechselten ihre Rohre zur Nordseite des zweiten Gebäude, um wenigsten dort noch etwas zur Retten. Auf Grund der Größe des Einsatzes war nun auch der Amtswehrführer und der stellvertretende Kreisbrandmeiter vor Ort.

Am Löschteich waren nun 4 TS sowie 3 Fahrzeugpumpen und an der Brandstelle 4 Fahrzeugpumpen im Einsatz. Da zwischenzeitlich einige Pumpen der Dauerbelastung nicht standhielten und die Schlauchreserven aller Wehren aufgebraucht waren, wurde Der SW2000 zur Bereitstellung nachgefordert. Da der Einsatz nun schon einige Stunden andauerte mussten auch die Einsatzkräfte mit Getränke und Essen versorgt werden. Auch der Treibstoff der Pumpen und Fahrzeuge wurde knapp und musste mehrmals nachgeholt werden. Um ca. 21:00 waren die offenen Flammen gelöscht. Eine Giebelwand des ersten Gebäudes wurde mit Hilfe der Drehleiter von Demmin und er Seilwinde des RW1 von Jarmen eingerissen. Sie drohte in den Arbeitsbereich der Einsatzkräfte zu stürzen. Der Wasserstand des Löschteiches hatte nun so weit abgenommen, dass nur noch die Saugstelle am Betonschacht ohne ein Verdrecken der Pumpen genutzt werden konnte. Nun musste mit allen bereits genutzten B-Schläuchen in der Dunkelheit eine neue Wasserversorgung von ca. 500 m entfernten Fluß „Peene“ aufgebaut werden. Da einige Glutnester immer wieder Aufflammten waren die FFw Tutow, Kletzin, Pensin und Kruckow noch bis ca. 2:30 Uhr im Einsatz.

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Eingesetzte Kräfte und Mittel:
Fahrzeuge:

  • 1 ELW
  • 6 TLF 16/25
  • 2 LF 16
  • 4 LF 8
  • 1 Drehleiter
  • 1 RVF
  • 1 RW1
  • 1 SW 2000

Kameraden: 86
Einsatzleitung: Mathias Kunicke

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