In der Nacht zum Sonntag wurden wir wieder zu einem Brandeinsatz nach Alt Plestlin alarmiert. Alle dachten, dass Glutnester des letzten Großbrandes sich neu entflammt haben und wir bald wieder zu Hause sind. Aber über Funk erfuhren wir von der Leitstelle, dass ein anderer Stall komplett in Flammen steht und die FFw Jarmen bereits mit alarmiert wurde.

Auf der Anfahrt zum Einsatzort sahen wir aus mehreren Kilometern Entfernung die Flammen den Himmel über den Ort hell erleuchten. Jetzt forderten wir während der Fahrt noch weitere Kräfte nach und die FFw Kruckow wurde alarmiert. Nun waren drei Feuerwehren auf dem Weg. Als wir an der Einsatzstelle ankamen stand ein Stall von über 1000m² Grundfläche komplett in Flammen. Unser LF16 fuhr sofort zum Schloßteich um eine ca. 500m lange Wasserversorgung aufzubauen. Der Eigentümer informierte uns, dass sich im Gebäude unmittelbar neben dem brennenden Stall ein Tanklager mit ca. 3000 Liter Diesel befindet. Die Einsatzkräfte der FFw Tutow und FFw Jarmen stellten sofort eine Abriegelung zwischen dem Brandobjekt und dem Tanklager her. Nun wurden weitere Kräfte angefordert und auf Grund der Einsatzgröße auch speziell der ELW1 und der SW2000 der FFw Demmin.

Die Leitstelle alarmierte die FFw Demmin, Kletzin, Pensin, Sophienenhof und Trantow. Die dann eintreffenden Wehren bauten zusammen zwei weitere je 800 m lange Wasserversorgungen vom Fluß „Peene“ auf. Da die Strecke sehr lang war und einen Höhenunterschied von ca. 9 m hatte, musste in jeder Leitung eine Verstärker-Pumpe eingesetzt werden. Dann wurden von der Einsatzleitung 5 Abschnitte gebildet und die Drehleiter der FFw Demmin nachgefordert. Folgende Aufgaben hatten die Abschnitte:
Abschnitt 1: Abriegelung an der Nordwestseite zum Tanklager und Außenangriff mit 2 C-Rohren und einem S-Angriff
Abschnitt 2: Nachbarschaftsschutz zur einer Holzscheune an der Nordseite und Außenangriff mit 3 C-Rohren
Abschnitt 3: Nachbarschaftsschutz zum zweiten Kuhstall an der Südseite und Außen- und Innenangriff mit 3 C-Rohren
Abschnitt 4: Wasserversorgung vom Fluß „Peene“
Abschnitt 5: Wasserversorgung vom Schloßteich

Bei diesem Großbrand waren nun noch mehr Kräfte eingesetzt als vor nicht einmal 5 Tage beim ersten Großbrand. Aufgrund der Einsatzgröße und das es nun auch der zweite Großbrand war, kam an seinem Geburtstag der Kreisbrandmeister an die Einsatzstelle.

Nun waren rund 100 Kameraden mit 19 Fahrzeugen im Einsatz. Um 4:16 Uhr kam die Meldung „Feuer aus“ und es wurde festgestellt das im Stall der bis auf die Grundmauern niederbrannte ein Traktor, ein Boot, zwei Schweine und hunderte Strohballen, die noch immer glimmten, dem Feuer zum Opfer fielen. In den Abschnitten 1 bis 3 wurden noch die letzten Glutnester abgelöscht. Da diese Arbeiten noch länger andauerten, musste wieder Verpflegung für die Einsatzkräfte und Treibstoff für die Pumpen und Fahrzeuge organisiert werden. Um ca. 6:00 Uhr konnten die beiden Leitungen der Wasserversorgung von der Peene abgebaut werden.

Zwischenzeitlich wurde ein kleiner Radlader herangezogen, der die immer noch glimmenden Strohballen aus der Brandruine herausschaffen sollte. Die FFw Tutow und Kruckow stellten Trupps zur Sicherung des Radladers und löschten die herausgebrachten Strohballen ab. Alle anderen Wehren konnten nun zurückbauen.

Da zwischen diesen beiden Großbränden ein Feiertag und das Wochenende lag, konnten die meisten Wehren Ihre Schläuche des letzten Einsatzes noch nicht reinigen und prüfen lassen, so dass fast alle bei diesem Einsatz auf ihre Reserven zurückgreifen mussten. Es haben auch sehr viele Schläuche auf Grund ihres Alters diesen Einsatz nicht überstanden und können nur noch ausgesondert werden. Da jetzt die Vermutungen, das ein Feuerteufel in der Gegend unterwegs ist, immer wahrscheinlicher wurden, war es zwingend notwendig die Einsatzbereitschaft aller Wehren sofort wieder herzustellen. Aber die meisten Wehren hatten nun kaum mehr einen trockenen Schlauch in ihren Fahrzeugen und Gerätehäusern. Darauf hin hat der Kreisbrandmeiter entschieden, ein Fahrzeug der Feuerwehrtechnischen Zentrale mit den letzten Schlauchreserven des Landkreises Demmin, die nur in Notfällen herausgegeben werden dürfen, an die Einsatzstelle zu ordern. Nun konnten alle Wehren ihre nassen Schläuche dem Mitarbeiter der FTZ mitgeben und mit den Schlauchreserven des Landkreises die Einsatzbereitschaft ihrer Fahrzeuge wieder herstellen. Die Restlöscharbeiten der letzten Einsatzkräfte dauerte noch bis 12:00 Uhr an.

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Eingesetzte Kräfte und Mittel:
Feuerwehren: Tutow, Jarmen, Kruckow, Demmin, Sopienenhof, Kletzin, Pensin, Trantow
Fahrzeuge:

  • 1 ELW
  • 6 TLF 16/25
  • 3 LF 16
  • 5 LF 8
  • 1 TSF
  • 1 Drehleiter
  • 1 RVF
  • 1 SW 2000

Kameraden: 95
Einsatzleitung: Mathias Kunicke

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